ABENTEUERBERICHT MIT FOLGEN. UNSER FERIENHAUS IN LIGURIEN.

DIE MUTPROBE. FOLGE 30

Die Mutprobe

Die  „italiensche Familie“ , hat alle am grossen Tisch auf der Terrasse vom Café della Palma in Stimmung gebracht. Übermütige Fröhlichkeit unter der warmen Sonne Italiens im zauberhaften Dolceacqua, dazu Wein und kulinarische Köstlichkeiten, das war für uns die wahre Lebensfreude.  Hier wollten wir immer bleiben…Am späten Nachmittag verabschiedeten sich Carlo, Familie  und Freunde mit dem Versprechen uns bald wieder zu sehen. „Denkt noch einmal über das Ferienhaus nach, das ich euch gezeigt habe und gebt mir morgen Bescheid, wie ihr euch entschieden habt!“ rief uns Carlo noch zu…

Dolceacqua an der Nervia. Unser Ferienhaus in Ligurien an der italienischen Riviera

Dolceacqua an der Nervia. 

Weinselig wie wir waren, blieben wir noch ein Weilchen und redeten natürlich nur über das schöne kleine Rustico. „Der Weg nach oben ist wirklich ein bisschen riskant,für uns Anfänger aber das Haus und die Lage sind traumhaft“, probierte ich Bastian zu überzeugen.  „Wenn Du dich traust, dann fahren wir noch einmal alleine nach oben und werden sehen, wie wir mit dem Weg zurechtkommen“, lachte er. Bastian liess sich ohnehin immer gerne von mir durch die Gegend kutschieren, beruflich sass er immer am Steuer, privat fuhr ich. Ohne zu Zögern nahm ich die Herausforderung an: „Klar traue ich mich, was denkst denn du?“  „Na gut, dann lass uns aufbrechen!“  Schon waren wir auf dem Weg zum Parkplatz, direkt an der Nervia mit Blick auf die Doria Burg.  Mit vor Aufregung klopfenden Herzen startete ich den Mondeo, und schon fuhren wir über die andere Brücke, vorbei an der Kirche und dem Tennisplatz auf den Weg der steil nach oben führte. Eigentlich ging es ganz gut, einige Autos kamen uns entgegen doch fand ich glücklicherweise immer eine Ausweichstelle. Beim Kirchlein San Gregorio bogen wir nach rechts auf das holprige, nur teilweise betonierte, naturbelassenen Waldweg der zum Rustico führte. „Genau sieben Minuten hast Du gebraucht, das ist eine gute Zeit“, lobte mich Bastian, „nur haben wir jetzt ein Problem, wo wendest Du das Auto?“Wo hat denn Carlo gewendet, überlegte ich, irgendwo weiter oben, also fuhr ich noch ein Stück, denn stehenbleiben konnten wir hier nicht. Rückwärts in den Weg einfahren, so wie Carlo es mit seinem kleinen Jeep gemacht hatte, ging mit dem Mondeo sicher nicht. „Also musst du oben wenden wieder den Weg runterfahren bis zur nächsten Ausweichstelle, dort das Auto abstellen und von da müssen wir zum Ferienhaus laufen,“ erklärte mir Bastian. Leichter gesagt als getan. Als ich bei der nächsten Wendemöglichkeit, die auch Carlo benutzt hatte, versuchte, den Mondeo zu wenden, kam ich ins Schwitzen und jammerte: „die Strasse ist einfach zu schmal, ich schaffe das nicht…“ Bastian, der immer grosses Vertrauen in meine „Fahrkünste“ hat, beruhigte mich, stieg aus und gab mir Weisungen, denn schliesslich ging es gleich am Rande des Weges steil nach unten. Nach einer Ewigkeit zurück-vor, zurück-vor und starker nervlicher Belastung hatte ich es geschafft. Das Auto stand wieder in Richtung Strasse, wir fuhren zum idyllischen Plätzchen beim Nussbaum, nahe einer Ruine, liessen das Auto stehen und wanderten nach oben zum Rustico.

Fortsetzung folgt…